Wetterkapriolen und Ernteausfälle: Preis für Kaffee steigt
Schwierige Erntebedingungen
Kaffee ist eines der beliebtesten Getränke der Welt und ein wichtiges Handelsgut. Auf einer Gesamtfläche von circa 12 Millionen Hektar werden jährlich rund 158 Millionen Säcke à 60 Kilogramm Rohkaffee produziert. Fast 99 Prozent der Gesamtproduktion entfallen dabei auf die beiden Hauptarten Arabica und Robusta, der Rest entfällt auf andere Sorten, z.B. Coffea liberica und Coffea excelsa. Brasilien ist seit Jahren vor Vietnam größter und wichtigster Produzent des Weltmarktes.*
2024 wurde Brasilien von ungewöhnlichen Wetterphänomenen getroffen. Erst sorgten Dürreperioden für Ernteausfälle, dann schädigten Frost und heftige Regenfälle die Kaffeepflanzen. Aber auch in anderen Anbauregionen beeinträchtigen Klimaveränderungen die Erträge. Diese schwankenden Wetterverhältnisse führen dazu, dass weniger Rohkaffee auf den Markt kommt – mit direkten Folgen für den Preis.
Steigende Produktionskosten und Nachfrage
Neben den Wetterkapriolen treiben auch steigende Produktionskosten die Preise in die Höhe. Energie- und Transportkosten sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen, insbesondere durch höhere Treibstoffpreise und die zunehmende globale Nachfrage nach Frachtraum. Viele Reedereien und Logistikunternehmen haben ihre Tarife erhöht, was sich direkt auf die Kosten für den Kaffeehandel auswirkt. Auch die Preise für landwirtschaftliche Betriebsmittel wie Dünger, Pestizide und Maschinen sind gestiegen, wodurch sich die Produktionskosten für die Kaffeebauern zusätzlich verteuern. Gleichzeitig erhöhen viele Anbauregionen die Löhne für Landarbeiter, um den Lebensstandard der Beschäftigten zu verbessern und Abwanderung zu vermeiden.
Die weltweite Nachfrage nach Kaffee bleibt hoch, wobei insbesondere aufstrebende Märkte wie China und Indien eine wachsende Rolle spielen. In diesen Ländern steigt der Kaffeekonsum rapide, was den globalen Wettbewerbsdruck um hochwertige Bohnen weiter verschärft.
Was bedeutet das für Konsumentinnen und Konsumenten?
Für Kaffeetrinkerinnen und Kaffeetrinker bedeutet das: höhere Preise für den Espresso oder Cappuccino im Kaffeehaus, für das kg Kaffee im Lebensmittelhandel aber auch an Automaten. Experten gehen davon aus, dass sich dieser Trend fortsetzen könnte, falls sich die klimatischen Bedingungen weiter verschlechtern und keine nachhaltigen Lösungen für die Produktionsprobleme gefunden werden.
Trotz der steigenden Kosten bleibt Kaffee für viele ein unverzichtbarer Genuss. Doch vielleicht führt die Preisentwicklung auch dazu, dass Verbraucher bewusster genie0en und auf Qualität achten.
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* Quelle: Dt. Kaffee und Teeverband
